Futtermittelübersicht

Der Gesetzgeber unterscheidet zwischen Einzelfutter und Mischfutter.

Unter Einzelfutter versteht er Grundnahrungsmittel wie
Fleisch, Getreide, Milchprodukte etc. Ein Übersicht über diese Lebensmittel bzw. die Links findest Du am Ende der Seite. 

 

Alleinfuttermittel:
Der Hersteller ist verpflichtet, den vollständigen Bedarf an Energie und Nährstoffen zu decken. Es ist nicht erforderlich, zusätzliche Vitamine oder Mineralien vom Halter zuzufügen. Im Gegenteil, eine Beimischung dieser Stoffe kann sogar zu einer Überversorgung führen.
Es stehen verschiedene Arten von Alleinfuttermitteln zur Verfügung, darunter Trocken-, Feucht- und
Halbfeuchtfutter, BARF-Menüs und Trockenbarf


Ergänzungsfuttermittel:
Ergänzungsfuttermittel enthalten gemäß der Futtermittelverordnung (FMV) einen höheren Gehalt an bestimmten Nährstoffen und sind dazu gedacht, andere Futtermittel zu ergänzen, um den Nährstoffbedarf der Tiere zu decken. Dazu gehören beispielsweise Mineralmischungen sowie kohlenhydrat- und proteinreiche Ergänzungsfutter.


Diätfuttermittel:
Sie sind speziell für Tiere mit besonderem Bedarf bzw. Erkrankungen wie Verdauungs- oder
Stoffwechselerkrankungen hergestellte Futtermittel. Auch hier gibt es Trocken- oder Nassfutter.

 


Hersteller industrieller Futtermittel sind nach dem Gesetzgeber verpflichtet,
mit der Deklaration des Futtermitteltyps den korrekten Inhalt zu liefern!

Futtermitteltypen

Schüssel aus Holz mit feuchtem Hundefutter in brauner Farbe.

Nassfutter

(Alleinfuttermittel)

Der Handel bietet Nassfutter, auch als Feuchtfutter bekannt, nicht mehr ausschließlich in klassischen
Dosen an, sondern zunehmend auch in praktischen Portionsbeuteln oder -schalen. Daher ist die alte
Bezeichnung „Dosenfutter“ für Nass-Alleinfutter nicht mehr zutreffend. Die Portionsbeutel sind zwar
handlich und einfach zu verwenden, jedoch auch vergleichsweise teurer als herkömmliche Dosen
mit einem Inhalt von etwa 400 g bis 800 g.


Dosenfutter wird durch einen Prozess namens Autoklavieren sterilisiert und luftdicht verpackt. Daher
ist es nicht notwendig, Antioxidantien oder Konservierungsstoffe hinzuzufügen. 

Bei diesem Erhitzungsverfahren werden vor allem die wasserlöslichen B-Vitamine zerstört, was häufig durch zusätzliche Supplemente ausgeglichen wird. Einige Hersteller verwenden spezielle Verfahren, bei denen die Temperaturen möglichst niedrig gehalten werden, um den Nährstoffverlust zu minimieren. Manche verzichten sogar ganz auf die Zugabe von Vitaminen und Mineralien.

Die Futtersorten werden in verschiedenen Formen wie „Happen“, „Pate“, „Mousse“ und „Terrine“ angeboten. Viele Nassfutter enthalten zusätzlich Soße oder Gelee, die durch Geliermittel gebunden sind. Diese können bei empfindlichen Tieren die Darmpassage beschleunigen. Zudem steigern sie die Akzeptanz, wirken für Menschen ansprechend und haben eine konservierende Wirkung.

Die meisten Feuchtfutter weisen einen hohen Wassergehalt von etwa 70 bis 85 % auf und enthalten Muskelfleisch sowie tierische Nebenerzeugnisse als Hauptquelle für Proteine. Die Qualität des Proteins kann dabei stark variieren. Wenn das Nassfutter einen hohen Anteil an schwer verdaulichem Bindegewebe enthält, wie zum Beispiel Luftröhre, Schlund, Pansen, Lunge, Haut, Sehnen und Horn, können empfindliche Hunde häufig unter sehr weichem Kot, Blähungen und Durchfall leiden. Zudem enthalten viele Hundefutter gerne Stärkelieferanten wie Reis oder Nudeln. Ein großer Vorteil ist der hohe, natürliche Wasseranteil der Nahrung. Es ist wird schneller und schonender verdaut. Das Futter ist abwechslungsreicher und wird von Hunden gerne angenommen. 

 

Wird ein Hund ausschließlich mit Nassfutter ernährt, braucht er in regelmäßigen Abständen
Kauknochen oder Kauartikel. Alle Infos zur Knochenfütterung findest Du auf der Seite Füttern von Rohknochen.
Die Zähne müssen ansonsten geputzt werden, da Zahnbelag entsteht. Manche Hunde bekommen durch zu weiche Nahrung Probleme mit der Analdrüse, die dann schmerzhaft ausgedrückt werden muss.

Verdaulichkeit je nach
Proteinqualität 85 % bis 90 %

Eine Ansammlung bräunlicher, unregelmäßig geformter Stücke von Hundefutter

Halbnassfutter

(Alleinfuttermittel)

Der Wassergehalt liegt bei etwa 15 % bis
35 %. Es gibt verschiedene Alleinfutterprodukte
für Hunde, die in Form von „leckeren
Bites“ oder „saftigen Kroketten“ angeboten
werden. Diese haben eine gummiartige
Konsistenz. Im Handel sind die Begriffe
„soft“ oder „semi-moist“ üblich.

Zu beachten ist:

• Konservierungsmittel müssen aufgrund des hohen Wassergehalts, der Schimmelbildung
begünstigt, hinzugefügt werden. Dazu zählen beispielsweise Zucker, Sorbate und Säuren.
Dies trifft übrigens auch auf Nassfutter zu, das nicht in Dosen verpackt ist, wie etwa solches in
Schalen oder Beuteln.

• Zucker hat die Fähigkeit, Wasser zu binden und wirkt dadurch konservierend. Er wird in
verschiedenen Formen wie Fructose, Maltose und Glucosesirup hinzugefügt, wobei der Anteil
bei Beifutter bis zu 10 % betragen kann. Dies steigert sowohl bei Menschen als auch bei
Hunden die Akzeptanz, da das Futter appetitlich aussieht und süß sowie saftig schmeckt.

• Insbesondere für ernährungssensible Tiere werden diese Futtersorten von den Herstellern
beworben. Aufgrund ihrer Konsistenz weisen sie auch bei wählerischen Hunden eine hohe
Akzeptanz auf.

• Der Anteil an ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen ist relativ hoch, weshalb der
Rohaschegehalt in der Regel zwischen 7 und 10 % liegt. Dieser sollte jedoch auf keinen Fall
überschritten werden, da ansonsten die Gefahr einer Überversorgung besteht.

Wird ein Hund ausschließlich mit Halbnassfutter ernährt, braucht er, wie auch bei anderem Feuchtfuttern,
in regelmäßigen Abständen Kauknochen oder Kauartikel. Durch den hohen Anteil an Zucker
und Austauschstoffen ist hier die Zahnpflege besonders wichtig.

Verdaulichkeit: nicht bekannt

Schüssel aus Holz mit feuchtem Hundefutter in brauner Farbe.

Trockenfutter

(Alleinfuttermittel)

Trockenfutter enthält einen sehr
geringen Feuchtigkeitsanteil, der in der Regel
unter 10 % liegt. Daher muss das Tier
die fehlende Feuchtigkeit durch Wasseraufnahme
ausgleichen. Wir erinnern uns: bis
zu 100 ml/kg Körpergewicht.

Aufgrund seiner praktischen Handhabung und des günstigeren Preises erfreut sich Trockenfutter großer Beliebtheit bei vielen Tierbesitzern. Andere hingegen lehnen es als extremes Beispiel für eine naturferne Ernährung ab und kritisieren die Vielzahl an Zusatzstoffen. Im Handel wird Trockenfutter meist in Form von Kroketten angeboten, seltener auch als Pellets. Zudem sind Flocken erhältlich, die häufig mit Trockengemüse angereichert sind. Um die Akzeptanz zu erhöhen, werden
am Ende des Produktionsprozesses Proteinhydrolysate, Vitamine und Mineralstoffe sowie Antioxidantien
und Konservierungsstoffe und auch Fette auf die gepressten Pellets oder Kroketten aufgesprüht; dieser Vorgang wird als Coaten bezeichnet.


Trockenfutter enthält in der Regel einen Kohlenhydratanteil von bis zu 50 % oder sogar mehr, wobei
Zutaten wie Kartoffeln, Mais, Weizen, Hafer und andere Getreideprodukte verwendet werden. Oft
wird Trockenfutter auch als „weizenfrei“ oder „getreidefrei“ gekennzeichnet. Stattdessen kommen
als Kohlenhydratquellen immer häufiger Süßkartoffeln oder stärkereiche Exoten wie Maniokwurzel
(Tapioka) und Maniokmehl zum Einsatz.


Beim Vergleich von Trockenfutter und Nassfutter sind einige Punkte zu beachten:
• Die Verdaulichkeit von Trockenfutter ist im Durchschnitt geringer.
• Der Energiegehalt liegt hingegen etwa 10 % höher.
• Der Proteingehalt ist in der Regel deutlich niedriger.
• Aufgrund der höheren Energiedichte enthält eine Ration weniger natürliche Mineralien und
Vitamine, weshalb häufig zusätzliche Nährstoffe (durch Coating) hinzugefügt werden.
• Das Tier benötigt eine große Menge Wasser, um das Trockenfutter zu verdauen.
• Trockenfutter ist nicht geeignet für Tiere, die zur Steinbildung neigen.


Trockenfutter wird oft eine positive Wirkung gegen Zahnstein zugeschrieben, doch dies ist einer der hartnäckigen Mythen. (Anmerkung: Harte Kekse reinigen beim Menschen durch Kauen nicht die Zähne, warum sollte das dann bei Hunden anders sein?) Hersteller sind nicht verpflichtet, den Feuchtigkeitsgehalt in der Deklaration anzugeben, wenn dieser unter 14 % liegt; üblicherweise wird von einem Wert von etwa 10 % ausgegangen.


Verdaulichkeit bis ca. 75 % bis 85 %

Schüssel aus Holz mit feuchtem Hundefutter in brauner Farbe.

Nass- und Trockenbarf

(Alleinfuttermittel)

Nassbarf 

ist eine Form von Feuchtfutter, das in seiner Zusammensetzung dem BARF-Prinzip entspricht. Es enthält ein ausgewogenes Verhältnis von Muskelfleisch, Innereien, Gemüse und Ölen. Dieses Futter
wird üblicherweise in herkömmlichen Dosen oder in Wurstform angeboten, was die Handhabung und Fütterung erleichtert. Es kann ungeöffnet ohne Kühlung gelagert werden, da es herkömmlich hergestellt wird.

Die Zusammensetzung von Trockenbarf entspricht ebenfalls der des Rohfütterns/BARFens. Um die Zutaten lange haltbar zu machen, werden alle Zutaten schonend gefriergetrocknet. Damit sind sie lange haltbar und gut zu portionieren und eine echte Alternative zu herkömmlichem Trockenfutter. Da die getrockneten Zutaten einen sehr hohen Nährwert haben, sind die Fütterungsempfehlungen der Hersteller dringend einzuhalten. 

 

Verdaulichkeit je nach 

Proteinqualität bis zu bis ca. 90 %

 

Vegetarische Ernährung und 
Insektenfutter

Ein Hund ist ein Beutegreifer und die Zusammensetzung der Nahrung sollte hauptsächlich aus tierischen Proteinen bestehen. Dennoch gibt es immer mehr Hunde, die Unverträglichkeiten oder auch Allergien gegen tierische Proteine entwickeln. Nicht selten sind es Modemischlinge mit bestimmten Farbschlägen oder Hunde aus Zuchtlinien mit engem Genpool. Vegetarische Ernährung ist sehr viel aufwendiger als herkömmliche Fütterungsarten. Zu beachten gilt, dass Pflanzenproteine eine geringere biologische Wertigkeit besitzen und der Anteil an essenziellen Aminosäuren geringer ist. Hülsenfrüchte haben einen sehr hohen Anteil an Zuckerverbindungen, welche die Darmflora des Hundes belasten können - es kann zu Blähungen und Durchfall
kommen. Mais, Hülsenfrüchte, insbesondere Sojabohnen weisen einen hohen Gehalt an antinutritiver Phytinsäure auf. Sie bindet Mineralien und Spurenelement und reduziert die Aufnahme im Darm. Nicht zu vergessen ist das Verhalten: es kann sich sehr stark verändern, z. B. von Dauergebell bis hin zu Unruhe oder auch Trennungsstress kommen.


Allergische Hund sprechen gut auf Insektenfutter an. Leider gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keine Studie, die klar belegt, dass Insektenfutter auf Dauer wirklich eine gesunde Alternative zum tierischen Protein ist. Diese Ernährungsform ist besser geeignet als eine vegetarische Ernährung, da der Magen-Darmtrakt diese leichter verdaut. Doch gerade das gehypte Insektenprotein entspricht nicht der benötigten Zusammensetzung und in Kurzzeitstudien wird bereits belegt, dass die biologische Wertigkeit nicht der des tierischen Proteins entspricht. Dennoch ist es ein gute Alternative bei echten Allergien.


Verdaulichkeit: nicht bekannt

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